IT Fliegenfischen an der Passer bei Meran

Bilderbericht
Der alljährliche und lang erwartete Sommerurlaub bei der Familie in Campo Tures im Juli / August rückte endlich näher. Geplant war wie immer einiges an Gewässern zu fischen, wie der Mühlwaldbach, die Ahr und dieses Mal auch die Rienz bei Brunico.

Durch Instagram lernte ich zwei Italiener, Gabriele und Luca aus Meran, kennen die mich an die Rienz begleiten wollten um dort einen schönen fischreichen Tag zu verbringen.


Leider machte uns der Wettergott, noch in Deutschland wissend, einen Strich in Form von Schmelzwasser durch die
Rechnung. Die Rienz war somit unbefischbar und es war nicht klar wo wir ausweichen konnten. Die zwei schlugen mir vor, das ich doch die „Autostrada“ weiter runter Richtung Meran fahren solle und wir an Ihrem Hausgewässer, der Passer, Refo´s, Bafo´s, Äschen und Marmoratas nachstellen sollten. Gesagt getan und so fuhr ich erwartungsvoll für einen Tag über Bozen Airport zu Luca und Gabriele in das ca. 130 Km entfernte, wunderschöne Meran.


Wir trafen uns an einer kleinen Tankstelle Ausfahrt Meran. Es war ein toller Kontakt und man verstand sich gleich super miteinander. Wir holten morgens die Karten in einem Angelgeschäft und machten uns bei herrlichem Sonnenschein und immer wärmer werdenden Temperaturen auf in Richtung Passer.

Wir fuhren quer durch Meran City, über steile Hänge, durch herrliche Landschaften außerorts, bis wir zu großen Apfelplantagen kamen, wo auch langsam die Passer durch die Büsche blitzte.

Angekommen tackelten wir uns auf und ich sollte noch nicht wissen was mich erwartet. Trocken und Nassfliegen lagen bereit in ihrer Dose zum Einsatz.


Luca schlug sich so gleich in die Fluten und bereits nach kürzester Zeit war die erste Rute von einer dicken und ich meine richtigen dicken Bafo gekrümmt. Auf Nymphe.

Man muss wissen, das die Passer ein recht schneller Gebirgsfluss mit riesigen großen Steinen, Gumpen und zahlreichen Pools ist, die teils wirklich sehr tief sind und dazu kristallklares Wasser sowie tiefe Rinne in denen die Tiere im glasklaren Wasser stehen.


Auch Gabriele fing nach kurzer Zeit eine nach der anderen. Ebenfalls auf Nymphe.


Nun ist gerade im Sommer meine absolut letzte Wahl eine tiefe schwere Nymphe, aber meine trockenen und die Nassen konnte ich getrost im Auto lassen sollte ich schnell merken. Ich fing GAR NICHTS und langsam machte sich Verzweiflung breit. Irgendwann kam Gabriele zu mir und nahm mich mit zu einem tiefen, herrlich blauen Pool.


Ich wurde erst einmal über das „pescare con Mosca“ aufgeklärt, denn es ist nicht die Art des Fliegenfischens wie wir / ich es hier kenne. Sicherlich kennt man das „Czech Nymphing“, aber dies ist zum einem eine Art die mir persönlich nicht wirklich viel Freude macht und zum anderen man dies in DE mit nur max. einer Fliege ausüben darf. Er fischte diese Technik mit so viel Perfektion das ich echt ins Staunen kam.


In Italien fischt man an diesen Flüssen 10 – 11 Ft Ruten und ebenfalls eine Art Czech Nymphing System mit bis zu drei Fliegen. Also baute auch ich, so gut es eben mein Materiel hergab, meine Montage um.m Gabriele und Luca fingen an diesem Tage wie verrückt und ich weiß nicht wie viele es waren, aber es war reichlich.


Wir fischten so stromauf einige Kilometer. Ab den Mittagsstunden wurde es richtig heiß. Das Thermometer kletterte rasch über die 30 Grad. Dies war den Fischen in ihrem eiskalten Nass, jedoch herzlich egal. Diese bissen fröhlich weiter und vor jedem neuen Stein stand gefühlt die nächste Forelle. Die Salmoniden in der Passer sind wunderschöne, wilde, kraftstrotzende Tiere die gerne eine Größe von 50 + besitzen.

Irgendwann hörte ich von Luca einen Schrei, das ich zu ihm kommen solle, denn natürlich war seine Rute wieder krumm. Für jemand der die deutschen Flüsse wie Sieg, Lenne etc, kennt ist es teils eine echte Herausforderung sich durch den steinigen, stark strömenden Fluss zu kämpfen.m Dies Mal sollte es eine dicke Marmorata sein die ich bis dato nur von Bildern kannte. Ein Wahnsinns Anblick vor allem bei dieser Größe.


Gegen Mittag nach einer kurzen Pause in der nassen Felsenlandschaft sollte dann auch ich einmal Glück haben und in einer tiefen Rinne, tief genympht schoss eine 48 ger Refo auf die Nymphe. Der Drill war absolut atemberaubend und spektakluär und nach ca. 10 Min an der 4er Vision Cult konnte das Tier endlich landen.


Nach 14:00 Uhr wurde es so unerträglich heiß, so das wir beschlossen den Heimweg anzutreten. Ich werde diesen Tag so schnell nicht vergessen und für Sommer 2018 ist wieder ein Trip an die Passer angedacht. Dieses Mal dann mit dem richtigen Tackle, dicken, schweren Nymphen und hoffnungsvoller Erwartungen.

Wenn Ihr in der Nähe der Passer sein sollte…..versäumt diesen Fluss nicht!